Ideen und Anregungen zur Förderung der Feinmotorik bei Kindern
Bewegungen, die mit den kleinen Händen und Füßen umgesetzt werden, werden als Feinmotorik bei Kindern bezeichnet. Aber auch die Mundmotorik und die Mimik dürfen sich dazuzählen. Gerade Babys und Kleinkinder erlernen schnell und anhand einer gezielten Förderung werden die Bewegungsfertigkeiten immer mehr ausgebaut.
Die filigranen Bewegungen gehen in präzise über, wenn die Babys und Kleinkinder anhand von Spielen die passende Förderung erhalten. Spielerisch dürfen Maßnahmen gesetzt werden, die die Entwicklung der Feinmotorik vorantreiben.
Dabei sollten folgende Grundregeln beachtet werden:
Grundregel 1: Jedes Kind ist individuell
Jedes Kind ist individuell und gibt sein eigenes Tempo vor. Das Lerntempo in Bezug auf die Feinmotorik ist ebenso individuell gestaltet. Wenn das Baby bzw. das Kleinkind längere Zeit braucht, um Neues dazuzulernen, dann ist dies kein Grund für Verunsicherung. Eltern messen sich sehr gerne, was ihre Kinder bereits alles schon erlernt haben. Das ist nicht richtig, denn die eigene Individualität des Kindes will berücksichtigt werden.
Grundregel 2: Die passenden Anregungen bieten
Für Eltern ist es wichtig, dem Kind die passende Anregung zu bieten. Das Kleinkind muss einen Ansporn verspüren. Es muss motiviert werden, etwas Neues zu lernen. Niemand kann das besser steuern, als Eltern. Sie können den Anreiz dafür schaffen, dass das Kind bereit ist, seine Feinmotorik zu testen und im spielerischen Training zu verbessern. Wer die Feinmotorik seines Kindes ausbauen möchte, der sollte die passenden Anregungen dafür bieten.
Grundregel 3: Die Feinmotorik kann überall verbessert werden
Das Kinderzimmer allein reicht dafür oft nicht aus. Denn das Leben zeigt sich für die Babys und Kleinkinder bunt und vielversprechend. Sie wollen auch einmal raus aus den eigenen 4 Wänden und wollen die Welt draußen kennenlernen. Sie wollen ertasten, festhalten, erkunden.
Die Natur, der Wald, der Spielplatz, all diese Orte bieten sich dafür an. Barfuß die Welt um sich unsicher machen, davon profitiert der Nachwuchs doch immer. Ein ganz besonderes Gefühl tut sich auf, wenn die kleinen Füße das erste Mal den Rasen berühren.
Grundregel 4: Es darf zwischen den Geschlechtern unterschieden werden
Gerade Mädchen sind oft in der feinmotorischen Entwicklung voraus. Viele Mädchen spielen gerne mit ihren Händen, bewegen bereits mit 3 Monaten ihre Finger abwechslungsreich. Mit 10 Monaten klatschen sie, während viele Jungs in diesem Alter noch immer ihre Fausthaltung einnehmen.
Aber auch Babys und Kleinkinder, die bereits größere Geschwister haben, sind bei der Feinmotorik klar im Vorteil. Denn große Geschwister sind die besten „Lehrmeister“. Sie zeigen einmal etwas Neues vor und schon ist auch der jüngste Sprössling bereit es nachzuahmen und auszuprobieren.
Grundregel 5: Altersgerechte Anreize schaffen
Für Eltern ist es wichtig, dass sie altersgerechte Anreize bieten. Sind die Anreize zu einfach umzusetzen, verliert das Kind schnell das Interesse daran. Es kommt Langeweile auf, weil das Kind unterfordert ist. Sind die Anreize zu schwierig, ist das Kind schnell überfordert. Der Anreiz zum motorischen Spielen soll in der Form gewählt sein, dass es passend auf das Kind abgestimmt ist und mit seinem jeweiligen Können einhergeht.
Die passenden Ideen zur Förderung der Feinmotorik bei Kindern
Idee 1: Die Fingerspiele
Mit dem passenden Fingerspiel wird die Koordination der Finger geschult. Das ist sehr wichtig, weil das Kind dabei sicherer in seinem Handeln im Alltag wird. Das Fingerspiel darf mit dem passenden Reim oder Lied vorgetragen werden, somit erweckt es umgehend das Interesse.
Idee 2: Mit Fingerfarben malen
Wenn das Kind das erste Mal mit Fingerfarben malen darf, dann ist dies ein besonderes Erlebnis. Die kleinen Hände werden in die flüssige Maße der Farbe eingetaucht und dürfen in Folge über bestimmte Oberflächen ihren ganz persönlichen Abdruck hinterlassen. Das weckt die Begeisterung aller Kinder.
Idee 3: Das Stempeln
Stempeln macht Freude. Denn mit den passenden Stempeln werden Blumen, Häuser, Tiere und viele weitere Elemente auf dem Papier hinterlassen. Das regt natürlich zum Weitermachen an und ein weiterer Stempelabdruck verewigt sich am Papier, um dieses dekorativ zu gestalten.
Idee 4: Das Kneten
Beim Kneten darf ein Kind seinen vollen Krafteinsatz zeigen. Neben diesem spielt die Feinmotorik eine sehr wichtige Rolle, denn das Knetergebnis will sich natürlich sehen lassen. Wer mit seinem Kleinkind zur Knetmasse greift, der weiß selbst am besten, mit welchen Figuren begonnen wird. Meist sind es lange Schlangen, die sich beim Kneten ergeben. Geübte Kinder können aus diesen Schlagen mitunter Schnecken entstehen lassen.
Idee 5: Puzzle bauen
Für jedes Alter gibt es bereits das entsprechende Puzzle, das nur darauf wartet, zusammengestellt zu werden. Kinder haben Spaß daran, sich im Puzzlebau zu üben und die großen Teile entsprechend aneinander zu reihen. Dann ist das Puzzle fertig gebaut, nun tut sich das erste Erfolgserlebnis auf und das Kleinkind ist stolz auf sein Werk.
Idee 6: Malen und zeichnen
Das Kleinkind darf zu den Buntstiften greifen, um die eigenen Malereien entstehen zu lassen. Auch wenn das Meisterwerk aus der Hand des Kleinkindes noch undefinierbar ist, so macht das gar nichts. Denn der Effekt liegt im Tun. Er liegt daran, dass nach dem Stift gegriffen wird und dieser seine Bahnen am weißen Blatt Papier zieht.
Idee 7: Das eigenständige Essen
Eigenständiges Essen macht Freude und schon wieder wandert ein klein geschnittenes Stück Apfel in den Mund. Viele Kinder sind stets darum bemüht, ihre Eigenständigkeit zu beweisen. Gerade beim eigenständigen Essen geht das sehr gut.
Zusammenfassung
Wer die Feinmotorik seines Kindes fördern will, dem eröffnen sich viele Möglichkeiten. Es sind oft ganz banale Dinge, die dazu beitragen, dass die Feinmotorik gestärkt wird. Dabei gilt wie bei allen Dingen im Leben folgender Spruch: Übung macht den Meister.